Abschiedsrituale

Rituale geben den Menschen – vor allem in schweren Zeiten – Halt und das Gefühl, nicht allein zu sein. Besonders rund um den Tod sind Religionen seither von Riten geprägt: im Katholischen zum Beispiel die Aussegnung am Sterbebett oder die rituelle Waschung im Islam. Im Rahmen einer Aufbahrung können Menschen diese und neue Rituale wieder aufleben lassen und damit beginnen, ihren Weg der Trauer zu beschreiten.

  • Beisammensein: Eine Möglichkeit der Abschiednahme ist das gemeinsame Beisammensitzen am offenen Sarg und über Erinnerungen sprechen. Fühlen Sie sich frei, ein Gebet zu sprechen, zu singen oder zu schweigen. Dies kann auch im Rahmen einer Trauerfeier im engsten Familienkreis stattfinden, sofern alle Beteiligten den Verstorbenen noch einmal sehen möchten.
  • Abschiedsbrief: Wenn ein Mensch gestorben ist, bleiben manchmal einige Dinge ungesagt. Eine späte Aussprache, ein Klagebrief, offene Fragen oder ein Brief voller Liebe und Dankbarkeit sind mögliche Formen der Niederschrift, die Sie dem Verstorbenen zum Beispiel in den Sarg legen oder vorlesen können.
  • Grabbeigaben: Besonders für Kinder ist es eine schöne Möglichkeit, Abschied zu nehmen, wenn Sie dem Verstorbenen noch etwas in den Sarg oder während der Beisetzung ins Grab legen können. Dabei kann es sich um ein gemaltes Bild oder auch Fotos oder kleine Gegenstände handeln.
  • Sarg oder Urne bemalen: Wenn sehr junge Menschen sterben, aber auch wenn in der Trauergemeinde viele Kinder anwesend sind oder der Verstorbene ein sehr künstlerischer Mensch war, bietet es sich an, im kleinen Kreis vor der Trauerfeier den Sarg/Sargdeckel oder die Urne selbst zu gestalten oder letzte Abschiedsgrüße darauf zu schreiben. Dieses Ritual empfinden viele Menschen als sehr tröstlich, da sie in diesem Akt der Wertschätzung noch etwas für den Verstorbenen tun können.